Der Kohaku ist noch immer der beliebteste Koi in Japan. Aus diesem Grund ist der Qualitätsanspruch an diese Fischen sehr hoch. In den letzten Jahren sieht man neben dem Kohaku auch den Sanke und den Showa auf den großen Shows immer mehr ins Rampenlicht rücken. Nicht allein wegen ihrer Erscheinung, sondern weil die Züchter immer höhere Qualitäten zu den Shows bringen.
Der erste Kohaku wurde um 1880 bekannt und war ein weiß-gelber Koi, der mehrere orangerote Spots hatte. Diese Spots wurden im Laufe von 10 Jahren größer gezüchtet, bis zum Kohaku, wie wir ihn heute kennen. Als die Vererbung der Elterntiere stark genug war, konnte in den folgenden Jahren an der Hautqualität gearbeitet werden. Der Glanz, gute Pigmentierung im Rot und ein optimales Weiß wurden immer mehr perfektioniert.
Es wurde in den Jahren auch immer wichtiger, die Ränder des roten Pigmentes (Kiwa) so scharf wie möglich zu betonen. Ein roter Ansatz in den Brustflossen (Motohi) ist kein Fehler, wenn der Rest des Koi optimal anzusehen ist. Weil der Kohaku zu den ältesten Varietäten gehört, sind im Laufe der Jahre verschiedene Klassen entstanden, die alle ihren eigenen Namen tragen.
Nidan Kohaku
Ein Nidan Kohaku ist ein Zweistep Kohaku, wobei das Rot auf dem Kopf liegt. Am besten ist es, wenn das Rot an oder kurz hintern den Nasenlöchern anfängt. Es darf ein klein wenig in den Augenrändern liegen. Wenn der Koi größer wird, wird sich das Rot aus den Augenrändern zurückziehen. Der zweite Step sollte kurze hinter den Brustflossen beginnen. Der weiße Raum zwischen den Steps sollte nicht zu groß, aber auch nicht zu klein sein. Wenn das Größenverhältnis der beiden Zeichnung ausgewogen ist, hat der Nidan Kohaku die beste optische Ausstrahlung.
Sandan Kohaku
Der Sandan Kohaku ist ein Dreistep Kohaku. Für ihn gilt das Gleiche wie für den Nidan Kohaku. Die erste Zeichnung sollte weit vorne auf dem Kopf liegen. Der Abstand zwischen den drei Steps sollte gleichmäßig verteilt sein. Je gleichmäßiger sich diese Flächen über die linke und rechte Seite des Koi verteilen, desto höher wird der potentielle Wert geschätzt.
Yondan Kohaku
Der Yondan Kohaku ist ein Vierstep Kohaku. Weil die erste Zeichnung auf dem Kopf beim Yondan Kohaku häufig kleiner als beim Nidan oder Sandan Kohaku ist, wird er oft mit dem Maruten Kohaku verwechselt. Beim Maruten Kohaku darf die erste Zeichnung nur auf dem Kopf liegen und den Rückenansatz nicht überschreiten. Beim Yondan Kohaku sieht man oft, dass die erste Zeichnung über den Augen liegt, häufig an den Lippen beginnt und über die Schultern hinausläuft. Die weiteren Steps sind mit wenig Zwischenraum auf dem Körper verteilt.
Maruten Kohaku
Der Maruten Kohaku besteht entweder aus zwei, drei, vier, oder mehr Steps. Das Kennzeichen eines Maruten Kohaku ist eine lose stehende, runde rote Zeichnung auf dem Kopf. Bei diesem Kohaku darf die erste Zeichnung nur mitten auf dem Kopf liegen und darf den Rückenansatz nicht überschreiten. Er wird oft mit dem Tancho Kohaku verwechselt. Der Tancho Kohaku, darf nur eine rote Zeichnung auf dem Kopf haben. Jede weitere rote Zeichnung bei ihm weist auf die Maruten-Gruppe.
Kuchibeni Kohaku
Der Kuchibeni Kohaku ist eine sehr beliebte Varietät, die auch „Küssender Koi“ genannt wird. Eigentlich hat der übersetze Name etwas mit einem Lippenstift zu tun. Wie Sie sich denken können, hat dieser Kohaku rote Lippen. Bei dieser Varietät können alle Zeichnungen vorkommen. Wenn man einen Maruten Kohaku mit roten Lippen hat, nennt man ihn auch Kuchibeni Maruten Kohaku.
Menkaburi Kohaku
Ein Menkaburi Kohaku zeichnet sich durch einen roten Kopf aus. Oft sieht es so aus, als hätte der Koi einen Hut übergestülpt. Auch hier gilt, dass der Körper verschieden viele Steps haben kann. Wichtig ist, dass das Rot den größten Teil des Kopfes bedeckt.
Hi Kohaku
Der Name Hi Kohaku (roter Kohaku) spricht für sich. Die rote Zeichnung muss in einem Stück von Anfang bis zum Ende über den Körper laufen. Dadurch wird das rote Element des Koi deutlich verstärkt. Durch das Weiß der Seiten erscheint das durchgehende Rot oft intensiver und leuchtender. Man sieht allerdings gute Exemplare dieser Varietät sehr selten.
Inazuma Kohaku
Wird auch Gewitterblitz genannt. Es ist eine sehr beliebte Kohaku-Varietät, die aber sehr schwer zu bekommen ist. Bei dieser Varietät ist es wichtig, dass die rote Zeichnung von links nach rechts über den Koi läuft. Die Zeichnung sollte, genau wie beim Hi Kohaku, aus einer Fläche bestehen. Meistens kann man einen Inazuma Kohaku als Jungfisch nicht erkennen, weil wir nach einer deutlich sichtbaren zickzackartigen Gewitterblitz-Zeichnung schauen. Die Mehrzahl der Inazuma Kohaku, hat aber eine mehr flache, rundliche Blitzform.
Tancho Kohaku
Der Tancho Kohaku wird als Japanische Flagge bezeichnet oder auch Japanisches Aushängeschild genannt. Dieser Koi zeichnet sich durch eine rote Zeichnung aus, die zentral auf dem Kopf platziert ist. Es ist sehr wichtig, dass das Hi (Rot) sehr intensiv vorhanden ist und die Enden der Zeichnung scharf abgegrenzt sind. Es darf keine weitere rote Zeichnung am Körper vorhanden sein. Es ist wichtig auch auf die Reinheit des Weiß zu achten. Ein guter Tancho Kohaku ist in der Anschaffung sehr teuer, aber ein Juwel für jeden Teich.